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Leadership beginnt mit Haltung und Herz – und zeigt sich im täglichen Tun.

Wie Führungskräfte heute ihre Kräfte wirksam werden lassen: Orientierung geben, Menschen stärken und Wandel ermöglichen.

Der heutige Alltag ist geprägt durch Unsicherheit, Komplexität und raschem Wandel, wirksames Leadership wird mehr denn je zur Schlüsselkompetenz. Führung bedeutet nicht nur Entscheidungsfähigkeit und Übersicht, sondern vor allem auch Inspiration, Orientierung und emotionale Intelligenz.

1. Der erste Schritt – Transparenz schaffen und Vertrauen aufbauen

Mitarbeitende suchen vor allem nach Orientierung, Sicherheit und Sinn. Genau an dieser Stelle beginnt wirksame Führung: mit echter Transparenz und dem Mut, auch in komplexen Situationen Haltung zu zeigen.

Der Blick auf Studien-Ergebnisse des Gallup Instituts (2024) zeigen, wie groß der Handlungsbedarf ist: 78 % der Beschäftigten in Deutschland fühlen sich nur gering emotional an ihren Arbeitgeber gebunden, und 15 % (!) haben sich innerlich bereits verabschiedet. Gleichzeitig halten sich fast alle Führungskräfte – rund 97 % – für kompetent. Diese Diskrepanz verweist auf eine zentrale Herausforderung: Viele Führungskräfte glauben, präsent, klar und überzeugend zu kommunizieren, doch bei den Mitarbeitenden kommt etwas anderes an.

In unsicheren Phasen braucht es deshalb Führungspersönlichkeiten, die offen kommunizieren, ohne sich hinter Floskeln zu verstecken. Transparenz bedeutet dabei nicht, auf alles eine Antwort haben zu müssen. Vielmehr geht es darum, greifbar zu sein, Klartext zu sprechen und bewusst auch das Unfertige zu benennen. Wer klar formuliert, wofür das Team steht, wohin die Reise gehen soll – und was man aktuell noch nicht weiß –, vermittelt ein Gefühl von Sicherheit.

Die jedoch entscheidende Ergänzung zur Klarheit ist unbedingt die positive Stärkung, die immer konstruktive Art und Weise im Auftreten und Kommunizieren. Emotionale Kompetenz rückt in den Fokus heutiger Führung.

Führungspersönlichkeiten, die mutig nach vorn schauen, Perspektiven eröffnen und Sinn stiften, schaffen Vertrauen und Energie. Es entsteht eine psychologische Sicherheit im Team – die Grundlage dafür, dass Menschen in herausfordernden Zeiten lösungsorientiert, motiviert und gesund bleiben. Und Ergebnisse erreichen.

Ein modernes Führungsverständnis geht also weit über Koordinieren und Informieren hinaus. Es zielt auf die 3 „V‘s“: Verbindung, Verständigung und Verantwortung. Die Frage ist nicht nur, was gesagt wird, sondern wie: Authentisch, empathisch, lösungsorientiert. Nur wer Vertrauen schenkt, kann Vertrauen ernten – und das ist die vielleicht wertvollste Währung in Zeiten des Wandels.

2. Leadership bedeutet das Zusammenspiel von drei Kernaufgaben

Konstruktive Transparenz und vertrauensvolle Zusammenarbeit bilden die gute Ausgangslage für wirksames Leadership: Gemeinsam Lösungen schaffen und Ergebnisse erzielen.

Wirksames Leadership ist kein eindimensionales Konzept, sondern ein dynamisches Zusammenspiel aus verschiedenen Rollen in drei zentralen Aufgabenbereichen: Managen, Entwickeln und Inspirieren. Dieses Modell lässt sich als flexibles Rollen-Dreieck beschreiben.

Das Leadership Rollendreieck

Managen bedeutet, Orientierung zu geben. Es geht darum, Strukturen zu schaffen, Entscheidungen zu treffen und Prozesse zu steuern. Führungskräfte übernehmen in dieser Rolle die Verantwortung für klare Ziele und Rahmenbedingungen, nachvollziehbare Entscheidungen und verlässliche Abläufe. In Zeiten der Unsicherheit brauchen Teams gerade diese Orientierung – sie suchen Halt in einem klaren Rahmen. Doch diese Führungsdimension allein greift zu kurz.

Genauso zentral ist die Rolle des Coaches – die Fähigkeit, Mitarbeitende zu entwickeln. Hier geht es nicht um Anweisung, sondern um Befähigung. Die Führungskraft erkennt Potenziale, fördert Stärken und unterstützt die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen. Dabei rückt Kommunikation auf Augenhöhe in den Mittelpunkt: Zuhören, reflektieren, Feedback geben. Gute Führung erkennt an, dass jeder Mensch seine eigene Geschwindigkeit, Motivation und Geschichte mitbringt – aktives Empowerment.

Die dritte Dimension – das Inspirieren – wird in vielen Organisationen noch unterschätzt. Sie beschreibt die Fähigkeit der Führungskraft, Kultur zu gestalten und Sinn zu stiften. In dieser Rolle geht es darum, ein gemeinsames Warum zu formulieren, Energie für Zusammenarbeit freizusetzen und Werte im Alltag vorzuleben. Wer es schafft, andere durch eigene Haltung und Authentizität zu motivieren, erzeugt eine Sogwirkung: Mitarbeitende werden nicht nur geführt – sie fühlen sich verbunden und beteiligt.

Was dieses Modell besonders wirksam macht, ist seine Beweglichkeit. Keine der drei Rollen ist absolut – es geht nicht darum, sich dauerhaft auf eine Aufgabe zu fokussieren. Vielmehr erfordert moderne Führung ein bewusstes Wechseln der Perspektiven: Je nach Situation, Teamphase oder Herausforderung tritt eine Rolle stärker in den Vordergrund. Führung wird so zu einem lebendigen Prozess – immer ausgerichtet auf das, was die Organisation, das Team und der einzelne Mensch gerade brauchen.

Entscheidend für den Erfolg ist dabei der gemeinsame Orientierungspunkt „Kunde“ – extern wie intern.

Das Modell erinnert uns daran, dass alle drei Aufgaben letztlich auf ein Ziel hinauslaufen – die bestmögliche Leistung im Sinne des Kunden zu ermöglichen. Leadership in diesem Verständnis ist kein Selbstzweck, sondern eine Dienstleistung, ein fördernder und gestaltender Beitrag zur Qualität, Zusammenarbeit und Zukunftsfähigkeit einer Organisation.

3. Ergebnisse und Entwicklung verbinden – mit dem PERMA-Modell

Wie können Führungskräfte ein Umfeld schaffen, das Menschen bei höchsten Anforderungen nicht auslaugt, sondern stärkt? Eine Antwort liefert das PERMA-Modell der Positiven Psychologie – ein wissenschaftlich fundierter Ansatz, der zeigt, was Menschen wirklich stärkt.

Wie können Führungskräfte ein Umfeld schaffen, das Menschen bei höchsten Anforderungen nicht auslaugt, sondern stärkt? Eine Antwort liefert das PERMA-Modell der Positiven Psychologie – ein wissenschaftlich fundierter Ansatz, der zeigt, was Menschen wirklich stärkt.

Der Begriff PERMA steht für fünf zentrale Elemente menschlichen Wohlbefindens: Positive Emotionen, Engagement, Relationships, Meaning und Accomplishment. Jedes dieser Elemente trägt dazu bei, dass Mitarbeitende in ihrer Kraft bleiben, Stress bewältigen können und sich gerne engagieren.

  • Positive Emotionen bilden dabei die Grundlage. Wer im Arbeitsalltag regelmäßig Freude, Wertschätzung oder Stolz erlebt, stärkt seine psychische Widerstandskraft. Führungskräfte können diese positiven Gefühle gezielt fördern – etwa durch geäußerte Anerkennung, humorvolle Leichtigkeit oder kleine gemeinsame Erfolge im Team.
  • Das zweite Element, Engagement, beschreibt das Gefühl des (völligen) Aufgehens in einer Aufgabe. Menschen erleben Flow, wenn sie ihre Stärken erfolgreich einsetzen können und gleichzeitig gefordert sind. Eine Führung, die auf individuelle Talente und Potenziale achtet und Aufgaben entsprechend verteilt, fördert genau diese engagierte Haltung – und steigert damit sowohl Motivation als auch Leistung.
  • Ebenso zentral sind Beziehungen. Soziale Verbundenheit ist ein Grundbedürfnis – gerade im Arbeitskontext. Teams funktionieren nur dann wirklich gut, wenn sie auf Vertrauen, gegenseitiger Unterstützung und echter Kommunikation basieren. Führungspersönlichkeiten sind hier gefragt, aktiv Raum für Austausch, Kooperation und Teamentwicklung zu schaffen.
  • Der vierte Pfeiler – Meaning – zeigt, wie stark Menschen nach Sinn suchen. Mitarbeitende wollen wissen, wofür sie arbeiten, welchen Beitrag sie leisten und warum ihre Aufgabe zählt. Führung bedeutet in diesem Kontext, immer wieder den größeren Zusammenhang herzustellen und das „WHY“ hinter Entscheidungen sichtbar zu machen.
  • Schließlich geht es um Accomplishment – das Erleben von Fortschritt, Leistung und Erfolg. Menschen blühen auf, wenn sie sich Ziele setzen und diese erreichen können. Eine wirksame Führung sorgt dafür, dass Erfolge nicht untergehen, sondern dass Selbstwirksamkeit spürbar erlebt wird und Erfolge gemeinsam gefeiert werden – auch kleine Etappen auf dem Weg.

Das PERMA-Modell macht deutlich: Zukunft entsteht nicht durch Härte, sondern durch Fürsorge, Sinn und Entwicklung. Wer das Modell als Führungsinstrument begreift, schafft eine Arbeitsumgebung, in der Menschen wachsen können – nicht trotz der Herausforderungen, sondern gerade mitten in ihnen. So wird Leadership zum zentralen Hebel, um Potenziale zu aktivieren und Teams langfristig gesund, leistungsfähig und zukunftsfähig aufzustellen.

Fazit: Leadership in Bewegung denken

Führung in bewegten Zeiten ist kein starres Konzept – sie ist ein lebendiger, dynamischer Prozess. Sie braucht Klarheit und Empathie, Mut zur Veränderung und Vertrauen in das Potenzial der Menschen. Wer als Führungskraft diese neuen Wege geht, inspiriert andere, sich ebenfalls auf den Weg zu machen.

Wir sind gerne für Dich da!

Möchtest Du Dein Potenzial als Führungskraft ausschöpfen ? Suchst Du Unterstützung bei der Entwicklung Deiner Führungskompetenzen? Schreibe uns an! Unsere Kollegin Anne Hummelsheim berät Dich gerne.

Judith Claushues

Vorständin | Leadership | Organisationsentwicklung

☎ +49 (0) 221 99555133
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